Kirmes in Drove

Kirmes in Drove

Die Kirmes ist das wichtigste weltliche Fest in unserem Dorf. Schon Wochen vorher kündigte sie sich an. Die Häuser wurden neu gestrichen, die Vorgärten hergerichtet, ein Schwein geschlachtet und die „Kulang“ gereinigt.

Die Kirmes hat ihren Ursprung in einem kirchlichen Fest. Einmal im Jahr gedachte man des Kirchen- patrons an seinem Namenstag und einmal im Jahr des Weihetags der Kirche. Im Mittelalter wurden beide Festtage zusammengelegt, der Kirchweih. Das Wort Kirmes leitet sich von der Kirchweih-Messe oder Kirmesse ab. Schon früh wurde die Kirmes ein Dorffest, der herausragende Höhepunkt im ganzen Jahr und bekam mehr und mehr eine weltliche Form, an der die ganze Dorfgemeinschaft teilnahm. Es kam aber besonders im 19. Jahrhundert zu erheblichen Auswüchsen, die der Landrat versuchte einzuschränken. So wird in lokalen Zeitungen über die Drover Kirmes schon früh von Miss-ständen berichtet. Im Jahre 1826 entstanden Zweifel, ob schon der Sonntag zu den drei erlaubten Kirmestagen gerechnet wird. Auf Anfrage erfahren die Drover, dass an den Kirmestagen nur sonntags, montags und dienstags Musik erlaubt sei. Die Verfügung wurde aber umgangen, als die Musik mittwochs und donnerstags in Privathäuser verlegt wurde. Der Bürgermeister untersagte im nächsten Jahr am besagten vierten und fünften Kirmestag jegliche Art von Musik, die ansonsten von den Drover Kirmesmusikanten Damian, Hubert und Johann Peter Büchel gespielt wurde.

Als im Jahr 1838 die Drover Schankwirte wieder verbotswidrig mittwochs Tanzmusik abhielten, drohte ihnen der Bürgermeister die Entziehung der Konzession. Findige Wirte kamen daraufhin auf die Idee, am folgenden Sonntag eine Nachkirmes zu feiern.

Von besonderer Bedeutung für die Drover Kirmes waren allerlei Glücks-, Tanz- und Wettspiele. So veranstaltete der Wirt Matthias Nolden im Jahre 1828 am Kirmessonntag ein Scheibenschießen. Aus Anlass der Kirmes fand bei dem Wirt Peter Kleefisch ein Preisschießen um ein Jagdgewehr statt. Auch in den folgenden Jahren veranstaltete die Schützengesellschaft oder die Drover Jäger an den Kirmestagen das Ausschießen eines Kirmeskönigs. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert lag die Ausrichtung der Kirmes in Händen der Junggesellen. 1905 schlossen sie sich dazu zu den „Löstige Jonge“ zusammen, die neben der Kirmes auch zu Karneval Veranstaltungen organisierten.

Die Drover Kirmes war allmählich im ganzen Kreis Düren bekannt für seine Geselligkeit. 1868 wirbt der Wirt Peter Büchel für seine guten Speisen und Getränke zur Kirmes in seiner Schützenhalle. Er bot den Dürenern für billiges Fahrgeld an, dass der Mietkutscher, Herr Schmitz, Gäste von Düren nach Drove brachte. Am Kirmessonntag und – Dienstag war bei ihm Ball gegen 15 Silbergroschen Eintritt, wofür eine gute Flasche Wein verabreicht und frei getanzt werden konnte. Montags waren abwechselnd Ball und theatralische Vorstellungen, ausgeführt von hiesigen Dilettanten. Sonntagnachmittag war Schießen nach Vogel und Sternen. Die Musik wurde ausgeführt von der Knipprath`schen Kapelle aus Kreuzau.

In den 80er Jahren des 19. Jahrhundert versprach der Wirt Johann Valter, auch der grüne Jäger genannt, mit ausgezeichneter Musik, guten Getränken und vorzüglichen Speisen für alle, die sich des Lebens erfreuen wollten, eine tolle Kirmes in der festlich dekorierten, etwa 400m² großen Glashalle.“

Der Ablauf der Kirmes im September 1912 stellte sich wie folgt dar: Bei Matthias Valter ist sonntags um 4 Uhr Freiball, abends Festball, montags Freiball, zugleich Vogelschau des Kriegervereins, dienstags Turnerball mit turnerischen Aufführungen. Im Restaurant Wilhelm Nolden war sonntags Frühschoppen mit Tanzbelustigung ab 4 Uhr Tanzvergnügen und abends großer Festball. Montags gab der Cäcilienkirchenchor und Jungfrauenchor ein Vokal- und Instrumentalkonzert. Die Musik zum Tanz wurde von einer Drover Kapelle unter Leitung von Theodor Nolden gespielt.

September 1924: Am Kirmesmontag stand Drove im Zeichen der Kriegerverehrung. Einen wirklich schönen und erhebenden Verlauf nahm die Gedenkfeier, die von der hiesigen Ortsgruppe der Kriegs-beschädigten unter Mitwirkung sämtlicher Vereine und Schule veranstaltet wurde. Bei Anbruch der Dunkelheit erstrahlte das schöne Kriegerdenkmal in herrlichem Lichterglanz. Eine fast unübersehbare Menschenmenge hatte sich eingefunden. Mit einem passendem Gedicht, das ein Schüler recht schön und wirkungsvoll vortrug, wurde die Feier eröffnet. Der Vorsitzende der Kriegsbeschädigten, Herr Heidbüchel, legte mit kurzen Widmungsworten einen Kranz am Fuße des Denkmals nieder. Die gesanglichen Darbietungen des Kirchenchores und der Oberklasse der Volksschule waren vorzüglich und trugen wesentlich zur Verschönerung der Feier bei. Die Gedächtnisrede hielt der Vorsitzende der Kriegsbeschädigten Herr Rektor Dörenkamp aus Kreuzau. Mit ergreifenden und zu Herzen gehenden Worten sprach der Redner von Soldatenlos und Kriegertod und führte seine Zuhörer im Geiste in jene fernen Lande, wo in fremder Erde unsere gefallenen Helden ruhen. Lautlose Stille, tiefe Ergriffenheit und manche verstohlene Träne ließen erkennen, dass das nachfolgende feierliche Gelöbnis der Liebe und Dankbarkeit den Kriegsopfern gegenüber nicht nur eine bloße Formsache war, sondern tief aus allen Herzen drang. Eine begeisternde, tief empfundene Ansprache des Herrn Pfarrers Kreitz und das gemeinsam gesungene Lied „Ich hat einen Kameraden“ bildeten einen würdigen Abschluss der in allen Teilen schön verlaufenden Gedenkfeier.

September 1928: Zur Hauptkirmes in Drove fanden im Lokal Valter folgende Festlichkeiten statt. Samstagabend Fackelzug mit nachfolgendem Konzert, Sonntagmorgen nach dem Hochamt Abmarsch zum Lokal Valter, dortselbst Frühschoppen, nachmittags ab 4 Uhr Freiball, abends 9 Uhr Festball, montags 11 Uhr Frühschoppen, abends 7 Uhr Denkmalfeier der Drover Vereine sowie der Oberklasse unter Leitung des Hauptlehrers Meeßen, danach bunter Abend des Kirchenchores Cäcilia, Dienstag ab 5 Uhr Freiball, ab 9 Uhr großer Festball. In den vorderen Räumen war jeweils ein Stimmungskonzert. Beste Speisen und Getränke (u.a. Dortmunder Unionbier) wurden verabreicht. Der Turnverein, der Kirchenchor und der Festwirt luden zu den Veranstaltungen ein. Die Kirmesgesellschaft veranstaltete ihre diesjährigen Festlichkeiten im Festzelt und den Lokalitäten von Wilhelm Schmitz.

Zur Kirmes 1930 wird zum ersten Mal in Drove Hahnenköppen zur Ermittlung des Hahnenkönigs bei der Wirtin Witwe Matthias Valter erwähnt.

September 1941: Trotz des Krieges setzen die Kirmesschausteller eine Anzeige in die Zeitung: Auf nach Drove zur Herbstkirmes auf den Kirmesplatz an der Wehrstraße, Parole „Frohsinn und Freude“. Anwesend sind: Reiner Schleifers Überschlagschaukel - Bubi drück mich –Heekerens Elektro-Pferde-karussell , Schmitz Verlosung - Verkauf und Krabbelei. Es tut keinem leid, esst türkischen Honig beim Winterscheid!

Nach Ende des 2. Weltkrieges und der Kapitulation Deutschlands (Mai 1945) wurde im zerstörten Drove eine Kirmes in den Gaststätten gefeiert. Aus Anlass der Kirmes wurde ein erstes Fußballspiel gegen Üdingen ausgetragen. Die Trikots hatte man 1944 im Keller der Gaststätte Joeken gesichert.

Das Spiel endete 1:12, einziger Torschütze für Drove war Norbert Baur. Die Mannschaftaufstellung konnte Hans Küpper auch noch nach 72 Jahren aufzählen: Im Tor: Robert Oellers, Johann Boltersdorf, Franz Adels, Matthias Becker, Bernhard Seel, Karl (Kratz) Clemens, Hans Esser, Hennes Küpper, Peter Viehs, Martin Flosdorf, Norbert Baur.   

  • v.l.n.r. Karl Boltersdorf, Karl Clemens .Hans Esser, J. Richter, Johann Cremer, Matth. Nolden, .........Heinrich Bolterdorf,……

  • Hahnenkönig Valentin Joeken (etwas verdeckt) und Sofie geb. Viethen

  • Nach dem Hahneköppen; Geleitzug vor dem Anwesen Tils (früher Anwesen Dahl)

In den Jahren 1946 – 1948 wurde die Kirmes in einem Zelt auf dem ehemaligen Synagogenplatz gefeiert, da der Saal Valter zerstört und der alte Saal Joeken zu klein erschien. . Zum Tanz spielte die Kapelle Loup auf. Den Ausschank hatte 1946 und 1947 Hubertine Valter und 1948 Peter Joeken. Die Kirmes ab 1946 wurde von den Jugendlichen und schließlich vom Fußballclub veranstaltet. Ein Bericht meldet im September 1946:“ Die Herbstkirmes wird wie früher am 3. Wochenende im September gefeiert. Nach altem Brauch wird am Samstag vor Kirmes der Kirmesknochen ausgegraben und am folgenden Mittwoch wieder begraben“. Der letzte Kirmesknochen war zum Kummer der Kirmesgesellschaft nicht mehr zu finden. Er wird wohl im Laufe des Krieges verloren gegangen sein. Auch wenn viele Drover im Krieg ihr Leben lassen mussten und andere noch in den Gefangenenlager der Siegermächte waren, wurde wieder Kirmes bei „Prommetaat“ und Kirmestanz gefeiert. Das Wetter war dem traditionellen Fest günstig und so war der Zustrom aus den Nach-bardörfern besonders groß. Das Tanzzelt erfreute sich regen Besuches, jedoch meist Jugendlicher. Die Zeit, da die „Alten“ auf den Kirmessen Lancier (ein folkloristischer Tanz, der heute noch in manchen kleinen Eifelgemeinden zur Kirmes getanzt wird) und Quadrille tanzten, ist in unserer Heimat nach diesem Krieg ausgestorben. Bezeichnend für die Not dieser Zeit, aber auch für die Tatsache, wie mancher mit ihr fertig wurde, waren mehrere tanzlustige junge Mädchen, die aus amerikanischen Tarnnetzen, die gebleicht oder bunt gefärbt waren, Kleider trugen. Die Gastfreundschaft der Drover Bevölkerung, der durch die Notzeit leider Schranken gesetzt waren, war nichtsdestoweniger herzlich.

 

1947 gefährdete ein großer Brand fast den Ablauf der Kirmes. Durch einen langen trockenen Sommer gerieten die Waldungen der Drover Heide in Brand und die Feuerwehr hatte Mühe, dass sie das Feuer von den Häusern am Waldrand abhalten konnten. Außerdem behinderten explodierende Blindgänger die Löscharbeiten. Erst einsetzendes nasses Wetter konnte den Waldbrand restlos löschen.

Im Jahre 1949 fand die Kirmes zum ersten Mal im neu errichteten Saal Joeken statt. Im Mittelpunkt der Kirmes standen der Hahnenkönig und das Hahneköppen. Ein Hahn, der schon vorher tot und ausgeblutet war, wurde kopfüber in einen Weidenkorb gehängt. Es galt, mit verbundenen Augen und stumpf geschliffenem Säbel, den Kopf vom Rumpf zu trennen. Wem der entscheidende Schlag gelang, wurde Hahnenkönig. Der neue Saal wurde für mehr als 60 Jahre die Heimat der dörflichen Veranstaltungen aller Art.

Das Programm der Kirmes ist lange Zeit gleich geblieben. Samstag: Abholen des Hahnenkönigpaares und Eröffnungsball; sonntags: Heilige Messe mit anschl. Gefallenenehrung, Frühschoppen und nach- mittags ab 15. 00 Uhr Freiball, ab 20.00 Uhr Festball. Montags war Hlg. Messe mit anschließendem Friedhofsgang, danach Frühschoppen in Saal und Gaststätten. Im Verlauf dieser Veranstaltung wurde auch der neue Hahnenkönig ermittelt, der mit Musikbegleitung in den Saal begleitet wurde, wo er die Königskette erhielt und zum neuen König ausgerufen wurde. Kirmesdienstag war Kinderbelustigung und am Abend der große Ball zu Ehren des neuen Königspaares.

Die Umzüge konnten nur gelingen unter Mitwirkung der beiden Tambourcorps aus Drove und Boich. Seit vielen Jahrzehnten sind sie Garanten für Stimmung und guter Laune, aber auch für die Gedenk-feier am Krieger-Ehrenmal, die noch jedes Jahr durchgeführt wird. Lange Zeit stand das Gedenken an die Toten, gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege im Vordergrund. Heutzutage wird an die aktuellen Kriege, Terror, Vertreibung und menschenverachtende Handlungen auf der ganzen Welt gedacht. Dabei wird ein Kranz durch den Veranstalter niedergelegt.  

  • Bernd Claßen, Franz-Josef Baur, Hans-Jürgen Wolfram, Vera Tingart, Hahnenkönigspaar Helmut Dick, Hermann-Josef Keutgen, Horst Hechemer Hella Franken, Wilfried Kalkbrenner, Karl-Heinz Adels, Ingrid Keutgen, Margot Adels Agnes Baur, Annegret Hechemer, Claudia Weyermann. (1987)

Auf dem Burgberg waren Karussell, Autoscooter, Schießbude, Kram- und Losbuden von den Schaustellern aufgestellt. Viele Jahre kam die Familie Scharnickel aus Düren mit seinen Geschäften nach Drove. Später war es der Schausteller Lausberg aus Berg und die Fam. Reuter aus Heinsberg. Für die Kinder der Volksschule Drove (1. – 8. Schuljahr) wurde dienstags eine Kinderbelustigung durchgeführt. Dabei nahmen die Kinder an Wettbewerben teil, wie z.B. Sackhüpfen, Eierlaufen, Klettern an einer Stange etc. Sie konnten dabei schöne Preise in Form von Spielzeugen oder Gesellschaftsspielen gewinnen. Alle Kinder bekamen Süßigkeiten sowie Freikarten für die Fahrgeschäfte. Durch Spenden der Drover Geschäftsleute wurde die Kinderbelustigung ermöglicht. Dies änderte sich ab 1968 durch einige Veränderungen in der Schullandschaft und den Fabriken unserer Heimat.

Während in den ersten Jahrzehnten von Samstag bis Dienstags gefeiert wurde, verlagerten sich die Veranstaltungstage von mittlerweile auf Freitag bis Montag. Ständig sahen die Verantwortlichen sich veranlasst, dem veränderten Verhalten der Besucher gerecht zu werden.

Hier einige Bilder aus den frühen Nachkriegsjahren

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  • Festumzug vor dem Gebäude der Firma Tils (altes Silo),, jetzt „Drover Hof“

  • v.r.n.l: Dietmar Flosdorf (Wimpelträger), Wilfried Büchel, Martin Flosdorf, Willi Schiffer(1.Vors.) Karl Simons, Matthias Valder, Hans Esser, Franz Adels, Eduard Künztler

  • Wimpelträger: Reinhold Becker (Quitsch)

  • Vorne: Matthias Schick,Gabriel Schröteler, Clemens Becker,Peter Kesternich, Willi Schiffer, Johann Bettge, Willi Flosdorf, Hubert Frings, Peter Nolden, Josef Weber, Josef Gentgen, Toni Schröteler, Georg Schröteler, Fanz Adels

  • Willi Mathey, (Hintergrund: Veronika Lennartz, Anita Oellers),Hubert Gölden. Josef Mathey

Starke Veränderungen brachten Reformen der Schullandschaft sowie Besitzerwechsel in der heimischen Papierindustrie. Auch das kirchliche Leben veränderte sich, weil in den kleinen Dörfern die Pfarrstellen wegen des Priestermangels nicht mehr besetzt werden konnten. . Der letzte Pastor von Drove war Norbert Kaniewski bis 2001.

Durch die Neuordnung des Volksschulwesens in NRW im Jahre 1968 wurde die Schule Drove zur Grundschule für Schüler vom 1. Bis 4. Schuljahr der Dörfer Drove, Boich und Thum. Das bedeutete dass die Kinder ab dem 5. Schuljahr die weiterführenden Schulen in Kreuzau oder Düren besuchen mussten.

Die langjährigen Besitzer von der Papierfabriken, wie z.B. Gebr. Hoesch, Strepp , Lüttgen, Kayser verkauften ihre Betriebe an ausländische Betreiber aus der Schweiz oder aus Finnland. Andere kleinere Betriebe gaben ganz auf.

Hatten vordem die Kinder am Kirmesmontag schulfrei, und die Arbeiter bekamen von den ortsver- bundenen Betriebsinhabern einen freien Tag geschenkt, so war das plötzlich nicht mehr der Fall. Einst waren nach dem Kirchgang am Montag die Kneipen voll und die Kinder auf dem Kirmesplatz. Die Frauen warteten indes mit dem Mittagessen auf ihre Männer. Die Besucher der Kirmes wurden aufgrund oben genannter Veränderungen mit den Jahren immer weniger.

Deshalb wurde das Programm der Kirmes an das veränderte Verhalten der Besucher angepasst in die Form, wie Kirmes heute gefeiert wird. Der Frühschoppen fand bei gutem Wetter auf der Wiese neben dem Pfarrheim statt. Die Besucherzahlen stiegen wieder an. Ähnliche Veränderungen ergaben sich beim Festball am Sonntagabend. Hier haben sich der aus-richtende Verein (Columbia) und der Festwirt Heinz und Waltraud Kraus neue Veranstaltungsarten auserdacht. Aufstrebende Musikstars wurden verpflichtet, um die Besucher anzulocken Diese neue Art der Veranstaltung war erfolgreich.

  • Königspaar Matthias und Helga Bettge(1977), Renate und Peter Schiffer (1976)

  • v.l.n.r. Karl-Heinz Ades, Nino Sonanini (1980), Königspaar Ulrike und Wilfried Kalkbrenner, Monika Sonanini, Horst Hechemer

Wer erinnert sich nicht gerne an die Auftritte von Wolfgang Petry (1981) Die Höhner (1982), Andreas Martin (1985), Gerhard Wolff (1986), Bernhard Brink, Bernd Clüver (1987), Ibo(1988), oder an Christian Blums „Mama Mia, dieses Mädchen ist so schön.“

Highlights waren in den Jahren 1989 und 1990 auch die Auftritte der Lustigen Skilehrer aus dem Stubaital. Mit dieser Art Unterhaltung gelang es viele ältere Bürger in den Saal zu locken und bereits bei den ersten Musikklängen war die Tanzfläche voll. Bei Trinksprüchen und Witzen kam alpenländische Stimmung auf. Dies wurde verstärkt weil viele Besucher Trachten und Lederhosen trugen. Auch zum Frühschoppen auf der Festwiese neben dem alten Pastorat kam Stimmung auf. Besucher aus den Nachbardörfern waren in großer Anzahl zu sehen.

Jugendbälle mit Gerd Schröteler oder mit Canon waren die Höhepunkte für die Jugend des Dorfes und weit darüber hinaus. Musikgruppen wie die Strangers aus Schmidt, Promotion mit den Jansenbrüder (geschätzte 10 Jahre -1987) Intercity mit Manni Baur aus Drove, Barracudas und Habaneras , gemanagt von Franz Trevisan waren schon Halbprofis.

Im Jahre des 100-jährigen Bestehens der Columbia im Jahre 2003 wurde der damalige Vorsitzende des Vereins auch Hahnenkönig. Die Dürener Zeitung berichtete „Der Chef ist auch König".

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  • Der Königstisch v.l.n.r: Guido, Nico u.Claudia Harperscheidt, Horst und Annegret Hechemer, Sabine, Jochen Hechemer, im Jahre 2003 mit einem Teil des Gefolges.

  • Haus und sogar die Strasse waren in Grün-und Weiß geschmückt.

  • Königspar 2006

Die Familie Joeken als Eigentümer Saales fand nach Aufgabe der letzten Pächter (2013 Leo und Anne Bultez) keine Nachfolger für die Gaststätte und Saal. Das Anwesen wurde verkauft an Familie Barowski, die den Saal nun auf eine bisher nicht gekannte Art mit Erfolg vermarkten. Dennoch konnte Kirmes und Karneval im Saal weitergefeiert werden. Im Jahre 2014 kam es zu einem Missverständnis und der Saal stand nicht für die Kirmes zur Verfügung. Was war zu tun? Kirmes verlegen kam nicht in Frage. Die Überlegungen führten dazu eine Zeltkirmes zu veranstalten. Als Standort wurde der Bolzplatz an der Wehrstrasse auserkoren. Gleichzeitig wurde mit den Schaustellern vereinbart, dass auch sie den altangestammten Platz auf dem Burgberg aufgaben, und ebenfalls auf dem Bolzplatz untergebracht wurde. Ein völlig neues Kirmesgefühl entstand. Eine Kirmes, die an einem Ort gefeiert wurde. Junge und Alte waren nah zusammen, weg vom Verkehr der Drovestrasse. Der Erfolg und Zuspruch war so groß, das die Verantwortlichen des JVC nicht umhin kamen die Kirmes auch in den Folgejahren im Zelt mit angrenzendem Kirmesplatz zu feiern

Viele Drover denken noch mit Wehmut an die schönen Feiern in Saal und Kneipe, die wohl auch den Reiz für auswärtige Besucher ausmachte. Dennoch muss man sagen, dass die „neue Kirmes“ ein Erfolgsmodell geworden ist, auch wenn die „Alten“ immer weniger zu den Besuchern zählen. Aber die „neue“ Drover Kirmes ist auch in den Dörfern der Nachbarschaft angekommen, so es vor Jahrzehnten schon geschildert wurde.

 

  • OV Hechemer König Mario Pritzl, BM Ingo Eßer (2015)

  • Königspaar 2015

Königspaar 2015 Mario und Melanie Pritzl, die als erstes Paar das Double in Drove zu schaffen, nämlich Prinzenpaar der KG und Hahnenkönig in einem Jahr. Als „ Feier-Biester“, wie sich einst der holländische Trainer des FC Bayern bezeichnete, werden sie in die Geschichte Droves eingehen.

  • König 2014 Stefan Dohmen

  • Königspaar 2016 Dieter und Luzia Dohmen. Mit Kurt Keutgen und Rainer Eßer, sowie Stefan Dohmen

  • Die Fußballer des JVC mit dem Königspaar Dieter und Luzia Dohmen.

 

Unsere Könige

1946 Willi Floßdorf
1947 Johann Weyermann
1948 Valentin Joeken
1949 Josef Weber
1950 Martin Floßdorf
1951 Valentin Frank
1952 H. Richter
1953 Willi Floßdorf
1954 Hubert Frings
1955 Peter Frings
1956 Karl Schick
1957 Werner Esser
1958 Josef Weber
1959 Martin Floßdorf
1960 Schimm Schiffer
1961 Bettge Scheng
1962 Barthel Weyermann
1963 Peter Müller
1964 Dieter Bettge
1965 Norbert Baur
1966 Hugo Esser
1967 Karl Schick
1968 Gabriel Schrötler
1969 Johann Lenzen
1970 Peter Brings
1971 Clemens Becker
1972 Karl Boltersdorf
1973 Reinhold Valter
1974 Hermann Schäfer
1975 Matthias Valder
1976 Hans-Peter Schiffer
1977 Matthias Bettge
1978 Herbert Joeken
1979 Theo Wondra
1980 Hans - W. Sonanini
1981 Wilfried Kalkbrenner
1982 H. Peter Schiffer
1983 Walter Schmitz
1984 Franz-Josef Baur
1985 Karl-Heinz Schön
1986 Hans-Jürgen Wolfram
1987 Helmut Dick
1988 Friedel Bein
1989 Wilhelm Mathey
1990 Kurt Keutgen
1991 Stefan Schäfer
1992 Ralf Erken
1993 Lothar Öllers
1994 Otmar Baur
1995 Stephan Keutgen
1996 Rolf Eßer
1997 Emil Schäfer
1998 Matthias Cremer
1999 Mischa Wollbrandt
2000 Guido Harperscheidt
2001 Manfred Esser
2002 Peter Metzmacher
2003 Horst Hechemer
2004 Michael Schäfer
2005 Jochen Hechemer
2006 Arno Büchel
2007 Ingo Esser
2008 Hans-Werner Heiß
2009 Rainer Eßer
2010 Axel Iven
2011 Wolfgang Richardt
2012 Guido Wolfram
2013 Andreas Prinz
2014 Stefan Dohmen
2015 Mario Pritzl
2016 Dieter Dohmen
2017 René Knappe
2018 Martin Keutgen
2019 Dennis Nolden
2020 -
 

 

Die Kirmes in Drove und deren Hahnenkönige wurde seit 1946 lückenlos aufgelistet. Im Jahre 2020 konnte kein neuer Hahnenkönig ermittelt werden, weil ein weltweit ausgebrochener Virus das gesellschaftliche Leben zum Erliegen brachte. Ein Virus mit der Bezeichnung „Covid 19“ breitete sich in großer Geschwindigkeit über die ganze Welt aus. Beschränkungen mit dem Ziel der Einschränkung dieser Pandemie traf uns in allen Lebenslagen; ja, es war nichts mehr wie es war. So konnte die Kirmes in Drove, wie zuvor schon der Karnevalszug , nicht stattfinden. Somit konnte auch kein neuer Hahnenkönig ermittelt werden. „Kontaktverbot“ war Schlagwort dieser Zeit“. Es wurde ein Hlg. Messe auf dem Freigelände neben der Kirche zur Erinnerung an die Weihe der Kirche St. Martin gehalten. Auch wurde ein Totengebet für die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege gesprochen.

 

Weitere Bilder von Königsbällen

  • Obere Reihe: Hella Franken, Peter Clemens, Walter Schmitz, Herbert und Martina Joeken, König Franz-Josef Baur, Annegret Hechemer, Karl-Heinz Adels, Horst Hechemer Herman-Josef Keutgen, Untere Reihe: Annemie Franken, Maria Schmitz, Königin Agnes Baur, Margot Adels. Waltraud Kraus (Festwirtin) und Ingrid Keuten (1984)